Monsunregen in Kerala

Liebe Leute,
während wir seit Wochen unter der Hitze und Trockenheit stöhnen, geht in Kerala ein Monsunregen nieder, wie es seit Menschengedenken keinen gab. Beena hat mir schon vor Wochen erzählt, dass es so stark regnet, dass die Schulen geschlossen bleiben, um die Kinder nicht zu gefährden. Leider wird in unseren Medien sehr wenig über diese Katastrophe berichtet. Mittlerweile hat Pater Henry mir noch einen Bericht geschrieben und Bilder und ein Video aus Kerala gesendet.

„Kerala leidet unter einer der schlimmsten Überschwemmungskatastrophen seit Menschengedenken. Nachdem der Monsun mehrere Jahre fast ausgeblieben war, regnet es seit Wochen ohne Unterlass. Viele Menschen sind ums Leben gekommen. (Die Zahlen sind sehr verschieden. Einige Quellen sprechen von hunderten von Toten. Anmerkung Myriam)

In 12 von 14 Distrikten ist Katastrophenalarm. Viele Bergregionen und Täler sind von der Aussenwelt abgeschnitten. Im einst so wunderbar grünen Munnar ist Land unter. Die Schleusen aller Staudämme sind geöffnet, auch um die zum Teil maroden Staumauern zu entlasten. 41 Flüsse von 44 sind weit über die rote Markierung hinaus. Der internationale Flughafen wurde geschlossen, da die Start- und Landebahnen bereits überflutet waren. Die Züge und Busse mussten ihren Dienst einstellen

Unzählige Häuser und Einrichtungen im ganzen Bundesstaat sind bereits unter Wasser. Straßen und Brücken sind entweder kaputt oder werden vom Hochwasser verschluckt.

200 000 Menschen wurden in Notunterkünfte umgesiedelt. Unzählige Menschen verließen alles, was ihnen lieb und teuer war, mühsam aufgebaute Existenzen, und flüchteten mit ihren Verwandten an sicherere Orte. Die Hilfseinsätze von der Armee, der Navy und der Airforce laufen auf Hochtouren, aber viele Menschen warten nach wie vor auf Hilfe. Immer noch regnet es sinflutartig und Erdrutsche sind an der Tagesordnung. In unserem Haus in Aluva sind über 250 Menschen untergebracht. Alle Ordenshäuser, die können, nehmen Menschen in Not auf, aber viele sind selber überschwemmt und unbewohnbar.

Bitte betet für die von der Flut betroffenen Menschen von Kerala.“

Video (from Government Kerala): http://wethen.de/wp-content/uploads/2018/08/VIDEO-2018-08-20-16-19-42.mp4

In den Vatikannachrichten stand:
Bewohner des Bundesstaates Kerala baten über die sozialen Netzwerke um Hilfe. „Kein Wasser, kein Essen. Mobiltelefone funktionieren nicht. Bitte helft uns. Noch sind keine Rettungskräfte da“, schrieb laut AFP ein User bei Facebook. Ein lokaler Beamter bestätigte den Zusammenbruch der lokalen Kommunikationsnetze. Die Menschen in den am stärksten von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten seien deswegen nur schwer erreichbar.
Viele Menschen warteten jetzt auf ihren Terrassen auf Hilfe, weil die Häuer zum Teil bis in den ersten Stock überflutet seien, berichtete Raju Abraham, ein lokaler Abgeordneter. „Der Wasserstand steigt weiter an. Das größte Problem ist jetzt in vielen Bereichen die Stromversorgung, um mit Mobiltelefonen in Kontakt zu bleiben.

Mittlerweile hat der Regen nachgelassen. Heute habe ich von einem der MSFS-Seminaristen eine mail bekommen, wo er mir mitteilt, dass sie nach Kerala fahren, um den Menschen beizustehen. Pater Rijou, den einige von unsern Indienreisenden kennen, wird sie begleiten. Pater Rijou, der selber eine Hilfsorganisation der MSFS-Patres leitet, würde auch gerne Spenden entgegen nehmen.

Pater Rijou mit Kindern

Da ich nur noch wenige Tage in Deutschland bin, schlage ich vor, Spenden auf mein Konto zu überweisen bis spätestens 15. Oktober. Jemand nimmt das Geld dann mit, der nach Bangalore fährt. Für Interessierte aus der Schweiz: Ebenfalls im Oktober kommt Pater Henry in die Schweiz. Ihm wird man Geld mitgeben können. Gerne informiere ich durch persönliche mails über genauere Details. Bitte kein Geld privat nach Indien überweisen, auch nicht an die Adresse im Video.
Allen, die Anteil nehmen, ein ganz grosses Danke schön, auch an alle Beter!

Mit herzlichen Grüssen, Eure Schwester Myriam